Julia Huppertz: Re-Sozialisiert
Re-Sozialisiert
Buch
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- tredition, 05/2024
- Einband: Gebunden, HC gerader Rücken kaschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783384243805
- Bestellnummer: 11916007
- Umfang: 148 Seiten
- Gewicht: 336 g
- Maße: 216 x 153 mm
- Stärke: 14 mm
- Erscheinungstermin: 30.5.2024
Klappentext
Re-Sozialisiert war und ist, ebenso wie Hafteffekt , ein Herzensprojekt. Die Frage, Worauf verlässt du dich in deinem Leben? , begleitete mich nicht nur bei der Erstellung meines ersten Buches, sondern auch bei meinem zweiten literarischen Werk. In diesem Buch möchte ich mich für die Thematik der Resozialisierung einsetzen. Erstinstanzlich aber für die Sozialisation von Menschen, damit eine Resozialisierung eventuell nicht notwendig sein muss.Insbesondere sind wir in unserem Job die, die Hoffnung geben sollten. Wir sind die, auf die viele vertrauen. Wir sind die, die Lebenswege verändern können.
Wir sind die, die die Pflicht des Versuches dazu haben.
Seit ich meinen Dienst im Justizvollzug antrat, beschäftigt mich die Frage, was eigentlich Resozialisierung bedeutet und was es benötigt, um sie realisieren zu können. Vor allem aber, wieso diese in vielen Fällen offensichtlich nicht funktioniert. Studien, Thesen, Theorien und wissenschaftliche Ansätze waren dabei stete Wegbegleiter. Anfangs fehlten mir die Erfahrungswerte über die Menschen, die sich aufgrund ihres Verhaltens und der begangenen Fehltritte außerhalb unserer Gesellschaft positionieren und diesen Schritt zurück oft nicht schaffen können, oder eventuell auch gar nicht wollen. Denen, die ihre eigene Resozialisierung konsequent ablehnen und daran nicht ernsthaft arbeiten wollen, können die, die ihren Job, mit dem der Resozialisierungsauftrag und -gedanke verbunden sind, schlecht bis gar nicht helfen. Doch auch an dieser Stelle gilt es sich zu fragen, wieso Angebote und Hilfestellungen abgelehnt werden. Ebenso beschäftigt mich die Thematik der psychischen Er-krankungen. Definitiv gibt es zu wenig Ressourcen, um den Gefangenen, die an den verschiedensten Störungsbildern leiden, adäquate Hilfe anbieten zu können. Unabdingbar für beide Seiten. Das, was oft bleibt, weil es auch für uns in solchen Fällen wenig Hilfestellungen gibt, ist ein Verwahren der betroffenen Inhaftierten. Für uns als Vollzugsbedienstete bleibt sodann ab einem bestimmten Punkt wenig bis keine Resilienz für die eigene psychische Gesundheit mehr übrig. Daraus resultiert letztendlich, dass für den Resozialisierungsgedanken kaum mehr eine Möglichkeit bleibt. Durchaus bewusst ist mir, dass sich viele Inhaftierte genau die Prämisse unseres Grundgesetzes nicht zu ihrem Leitsatz machten, weil sie in den unterschiedlichsten Ausprägungen dagegen verstoßen haben. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung und soll mit meinen Ausführungen zur Resozialisierung und dem Thema der psychischen Erkrankungen auch nicht geschmälert oder entschuldigt werden.
Trotz dessen hat niemand, insbesondere in der Ausübung einer Tätigkeit der Exekutive, das Recht Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen, dementsprechend zu handeln oder einfach nur Befriedigung in der Unterdrückung von Menschen zu finden. An solch einem Punkt ist klar in Zweifel zu ziehen, ob die, die es tun, die Richtigen sind, um den Resozialisierungsgedanken umsetzen zu können und dies überhaupt wollen.
Wir, die jeden Tag mit so vielen unterschiedlichen Menschen, Persönlichkeiten, Charakteren und begangenen Taten umgehen müssen und sich tagtäglich an den gesetzlichen Auftrag halten, gebührt mehr Anerkennung. Die, die gewissenhaft ihren Dienst verrichten, erfüllen nicht das hartnäckige Bild der Gesellschaft, dass wir lediglich Türen auf- und zuschließen.
Anmerkungen:
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Julia Huppertz
Re-Sozialisiert
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