Frank Krause: Geruch und Glaube in der Literatur
Geruch und Glaube in der Literatur
Buch
- Selbst und Natur in deutschsprachigen Texten von Brockes bis Handke
- düsseldorf university press dup, 08/2023
- Einband: Flexibler Einband
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783111108568
- Bestellnummer: 11442836
- Umfang: 291 Seiten
- Sonstiges: 2 col. illustrations
- Gewicht: 470 g
- Maße: 227 x 154 mm
- Stärke: 24 mm
- Erscheinungstermin: 7.8.2023
Klappentext
Wie werden Gerüche der Natur in der deutschsprachigen Literatur inszeniert? Die Studie von Frank Krause arbeitet den Wandel dieser wichtigen Motive anhand literarischer Werke von der Aufklärung bis zur Gegenwart heraus. Seine Übersicht über epochentypische Spielarten berücksichtigt namenhafte Autorinnen und Autoren der Literaturgeschichte wie Brockes, Kleist, Klopstock, Wieland, Goethe, Eichendorff, Hoffmann, Keller, Hesse, Bobrowski und Handke bis hin zu Rothmann. Dabei schlägt Krause einen spannenden Bogen von Brockes' "Balsam=volle[m] Frühlings=Duft" zu Marion Poschmanns "Moos-Odem" und "Harzgeruch" über der Autobahn. Krauses Beispiele und Analysen belegen, dass in der Geschichte von Darstellungen des Riechens als sinnlicher Welterschließung der Glaube an religiöse, metaphysische oder kosmische Kräfte eine zentrale Rolle spielt.Zusammenfassend hält Krause fest: "Seit der Aufklärung inszeniert ein gewichtiger Zweig der deutschsprachigen Literatur das Riechen in der Natur als affektiven Höhepunkt sakraler ästhetischer Erfahrungen. Bis zum Sturm und Drang intensivieren einschlägige Gerüche den sinnlichen Genuss einer liebesethisch bedeutsamen Natur, deren heilige Düfte in Spätaufklärung und Klassik als schwärmerische Illusion entlarvt werden. Von der Romantik bis zum Expressionismus steckt das gläubige Riechen in der Natur die Spielräume einer autonomen poetischen Selbstaktualisierung ab, während der Realismus sakrale Atmosphären oft ironisch inszeniert. Seit der Neuen Sachlichkeit wittern Gläubige den Zauber natürlicher Formen, deren Eigensinn in menschlichen Ansprüchen nicht aufgeht; in der Gegenwartsliteratur zeigt sich dieser Geruch auch inmitten des beschädigten Lebens."
Mit seiner Studie schließt Frank Krause eine Lücke in der Literaturgeschichtsschreibung.
Biografie
Frank Krause wurde 1965 in München geboren, ist verheiratet mit Brigitte und arbeitet seit über 20 Jahren in der Krankenpflege. Er verfügt über langjährige Erfahrungen im pastoralen Dienst und engagiert sich in der Männerarbeit. Seit einiger Zeit widmet er sich vorrangig dem Gebet und dem Schreiben mit dem Anliegen, der Gemeinde Mut zur Veränderung zu machen.Anmerkungen:
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