George Samuel Clason: Der reichste Mann von Babylon
Der reichste Mann von Babylon
Buch
- Die Erfolgsgeheimnisse der Antike. Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit
- Übersetzung: Antoinette Gittinger
- Goldmann TB, 01/2002
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783442163830
- Bestellnummer: 6289821
- Umfang: 208 Seiten
- Copyright-Jahr: 2002
- Gewicht: 202 g
- Maße: 185 x 126 mm
- Stärke: 17 mm
- Erscheinungstermin: 1.1.2002
- Serie: Goldmanns Taschenbücher - Band 16383
Kurzbeschreibung
George S. Clason erzählt zehn Parabeln aus dem antiken Babylon und verrät, wie man mit den Regeln der alten Babylonier auch heute noch Geld macht, es behält und vermehrt.Klappentext
Babylon wurde zur wohlhabendsten Stadt des Altertums, weil seine Bewohner den Wert des Geldes schätzten und solide wirtschaftliche Grundregeln bei der Schaffung von Vermögen, beim Sparen und bei der Anlage zur weiteren Geldvermehrung befolgten. Die Gleichnisse von Bansir, dem Wagenbauer, oder von der Mauer von Babylon und viele andere geben diese noch immer aktuellen Grundregeln weiter. Auf bestechend einfache und anschauliche Weise zeigen sie, wie man gekonnt mit Geld umgeht, sich seine Wünsche erfüllt und die Unabhängigkeit und den Erfolg erlangt, von denen andere nur träumen. Die bestechend einfachen Parabeln hauchen dem Thema Geld Leben und Faszination ein. "The Richest Man in Babylon" erschien erstmals 1926 und fand bis heute Millionen von begeisterten Lesern.George S. Clasons zehn unterhaltsame Parabeln über Geld und Reichtum aus Babylon, dem versunkenen Finanzzentrum der antiken Welt, lassen sich problemlos auf die heutige Zeit übertragen und haben nichts von ihrer Bedeutung verloren.
Auszüge aus dem Buch
Bansir, der Wagenbauer von Babylon, war völlig entmutigt. Von seinem Platz auf der niedrigen Mauer, die sein Grundstück umgab, blickte er trübsinnig auf sein einfaches Heim und die offene Werkstatt, in der ein halb fertiger Wagen stand.Von Zeit zu Zeit erschien seine Frau in der offenen Tür. Sie warf ihm verstohlene Blicke zu, was ihn gemahnte, dass er sich, zumal sein Vesperbeutel fast leer war, wieder an die Arbeit begeben und den Wagen behämmern, behauen, polieren, bemalen und das Leder über dem Radkranz straff ziehen sollte, damit er endlich fertig wurde und die Bezahlung von seinem reichen Kunden einfordern konnte.
Trotzdem blieb er, ein beleibter, muskulöser Mann, griesgrämig auf der Mauer sitzen. Sein träger Verstand kämpfte mit einem Problem, für das er keine Lösung fand. Die heiße, für das Tal des Euphrat typische Sonne brannte erbarmungslos auf ihn nieder. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und rollten langsam über sein Gesicht und seinen Hals, bis sie schließlich im Gestrüpp seiner haarigen Brust versickerten. Hinter seinem Haus erhoben sich die hohen Mauern, die den Königspalast einfriedeten, und ganz in der Nähe befand sich der bemalte Turm des Tempels von Bel, dessen Spitze in den blauen Himmel emporragte. Im Schatten solcher Pracht lag sein bescheidenes Heim sowie eine Menge weiterer Häuser, die aber keineswegs so hübsch und so gepflegt waren wie seines. Auch die Stadt Babylon symbolisierte diesen Kontrast - eine Mischung aus Pracht und Verwahrlosung, sagenhaftem Reichtum und tiefster Armut, die sich ohne Plan oder System innerhalb der Stadtmauern vereinigten.
Hätte er den Kopf gewandt, wären ihm hinter der Mauer die lärmenden Wagen der Reichen ins Auge gefallen, denen die mit Sandalen bekleideten Händler und die barfüßigen Bettler ausweichen mussten. Sogar die Reichen waren gezwungen, in die Gosse zu treten, um den Weg für die langen Reihen von Wasserträgern frei zu machen, die im Auftrag des Königs schwere, mit Wasser gefüllte Behälter aus Ziegenfell schleppten, die für die Bewässerung der Hängenden Gärten bestimmt waren.
Bansir war zu vertieft in seine eigenen Probleme, als dass er die lärmende Geschäftigkeit der pulsierenden Stadt wahrgenommen hätte. Erst der unvermittelte, schrille Ton einer ihm vertrauten Leier riss ihn aus seinen Grübeleien. Er wandte sich um und blickte in das lächelnde Gesicht von Kobbi, dem Musikanten, seinem besten Freund.
"Mögen die Götter dich mit großer Freigebigkeit segnen, lieber Freund", begrüßte ihn Kobbi mit blumigen Worten. "Doch anscheinend haben sie dir bereits ihre Großzügigkeit zuteil werden lassen, weil du nicht mehr zu arbeiten brauchst. Ich freue mich mit dir über dein Glück, ja, ich würde es gern mit dir teilen. Bitte, entnimm deiner Geldbörse, die ja prall gefüllt sein muss, da du andernfalls in deiner Werkstatt schuften würdest, zwei bescheidene Schekel und leih sie mir bis nach dem Fest der Edlen heute Abend. Du bekommst sie so schnell wieder, dass du gar nicht merkst, dass du sie mir geliehen hast."
"Selbst wenn ich zwei Schekel hätte", erwiderte Bansir düster, "könnte ich sie niemandem leihen - nicht einmal dir, meinem besten Freund, denn sie wären mein ganzes Hab und Gut, alles, was ich besäße. Niemand leiht sein gesamtes Vermögen aus, nicht einmal seinem besten Freund."
"Wie", rief Kobbi ehrlich überrascht, "du hast keinen halben Schekel in deiner Börse und sitzt trotzdem wie eine Statue auf der Mauer? Warum um Himmels willen machst du diesen Wagen nicht fertig? Und wie nur willst du deinen nicht gerade mäßigen Appetit stillen? Das sieht dir gar nicht ähnlich, mein Freund. Wo ist deine unerschöpfliche Energie geblieben? Quält dich etwas? Haben dir die Götter Sorgen bereitet?"
"Ja, es ist vermutlich eine Prüfung der Götter", pflichtete ihm Bansir bei. "Alles begann mit einem Traum, einem sinnlosen Traum, in dem ich ein wohlhabender Mann war. An meinem Gürtel baumelte eine
Biografie (Antoinette Gittinger)
Antoinette Gittinger studierte Philosophie, Romanistik, Anglistik und Germanistik in Tübingen und München. Sie übersetzt aus dem Französischen, Spanischen und Englischen. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören u. a. Christiane Collange, Dalai-Lama, Guillaume Musso und Éric Orsenna.Anmerkungen:
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