Francois Lelord: Hectors Reise
Hectors Reise
Buch
- oder die Suche nach dem Glück
- Originaltitel: Le voyage d'Hector ou la recherche du bonheur
- Übersetzung: Ralf Pannowitsch
- Piper Verlag GmbH, 11/2006
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783492248280
- Bestellnummer: 6390899
- Umfang: 192 Seiten
- Auflage: 21. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 200 g
- Maße: 186 x 121 mm
- Stärke: 20 mm
- Erscheinungstermin: 1.11.2006
- Serien: Hectors Abenteuer - Band 1 , Hector Abenteuer - Band 1
Kurzbeschreibung
Es war einmal ein junger Psychiater, der Hector hieß. Er trug eine kleine, intellektuelle Brille und verstand es, den Leuten mit nachdenklicher Miene und echtem Interesse zuzuhören. Hector war ein ziemlich guter Psychiater. Und trotzdem war er mit sich nicht zufrieden. Weil er ganz deutlich sah, daß er die Leute nicht glücklich machen konnte. Kurz entschlossen begibt sich Hector auf eine Weltreise, in der Hoffnung, das Geheimnis des Glücks zu entdecken. Und allen, denen er begegnet, stellt er dieselbe Frage, die bei Männern meist Belustigung, bei Frauen eher Tränen hervorruft: Sind Sie glücklich?Warum träumen wir so oft von einem glücklicheren Leben? Liegt das Glück im beruflichen Erfolg oder im privaten? Hängt es von den Umständen ab oder von unserer Sichtweise? Am Ende seiner Abenteuer weiß Hector dreiundzwanzig Antworten - und daß nichts einfacher ist als wahres Glück.
Rezension
"Es ist eine bezaubernde, poetische Geschichte über Glück und den Sinn des Lebens.", Voralberger Nachrichten, 20.08.2014Klappentext
Es war einmal ein ziemlich guter Psychiater, sein Name war Hector, und er verstand es, den Menschen nachdenklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Trotzdem war er mit sich nicht zufrieden, weil es ihm nicht gelang, die Leute glücklich zu machen. Also begibt sich Hector auf eine Reise durch die Welt, um dem Geheimnis des Glückes auf die Spur zu kommen.Auszüge aus dem Buch
Hector ist nicht zufriedenEs war einmal ein junger Psychiater, der Hector hieß und mit sich nicht besonders zufrieden war. Hector war unzufrieden, und doch sah er wie ein richtiger Psychiater aus: Er trug eine Brille mit kleinen runden Gläsern, die ihm einen intellektuellen Anstrich verlieh; er verstand es, den Leuten mit nachdenklicher Miene zuzuhören und dabei "Hmm . . ." zu machen, ja er hatte sogar einen kleinen Schnurrbart, an dem er herumzwirbelte, wenn er sehr nachdachte. Sein Sprechzimmer sah ebenfalls aus wie das eines richtigen Psychiaters: Es gab dort eine altertümliche Couch (ein Geschenk seiner Mutter, als er die Praxis eingerichtet hatte), Nachbildungen von ägyptischen oder hinduistischen Figuren und eine große Bibliothek voller Bücher, die schwer zu lesen waren, manche von ihnen so schwer, daß er sie gar nicht erst gelesen hatte. Viele Leute wollten bei Hector einen Termin haben, nicht bloß, weil er wie ein richtiger Psychiater aussah, sondern weil er ein Geheimnis kannte, von dem alle guten Ärzte wissen und das man an der Universität nicht lernt: Er interessierte sich wirklich für seine Patienten. Wenn die Leute zum ersten Mal einen Psychiater aufsuchen, sind sie oftmals ein wenig verlegen. Sie haben Angst, er könnte sie für verrückt halten, obgleich sie doch wissen, daß er solche Leute gewohnt ist. Oder manchmal fürchten sie auch, ihr Fall wäre in seinen Augen nicht schlimm genug, und er würde ihnen sagen, sie sollten sich anderswo behandeln lassen. Aber weil sie nun einmal den Termin ausgemacht haben und gekommen sind, entschließen sie sich doch, von ihren wunderlichen kleinen Manien zu erzählen, von den seltsamen Gedanken, die ihnen durch den Kopf gehen und die sie noch niemandem anvertraut haben, obwohl sie ihnen große Schmerzen bereiten, von den großen Ängsten oder den mächtigen Traurigkeiten, die ihnen ein gutes Leben unmöglich machen. Sie fürchten auch, nicht richtig erzählen zu können und den Arzt zu langweilen. Und man muß schon sagen, daß Psychiater manchmal gelangweilt oder ermüdet aussehen. Wenn man das nicht gewohnt ist, kann man sich sogar fragen, ob sie einem überhaupt zugehört haben. Aber bei Hector war das fast nie so: Er schaute die Leute an, wenn sie ihre Geschichte erzählten, er nickte ermutigend, machte seine kleinen "Hmm"s und zwirbelte dabei den Schnurrbart, und manchmal sagte er sogar: "Warten Sie, erklären Sie mir das. Ich habe es nicht genau verstanden." Außer an den Tagen, an denen Hector sehr müde war, spürten die Leute, daß er wirklich hinhörte und ihre Geschichten sogar interessant fand. Und so kamen die Leute von neuem in seine Sprechstunde, machten viele Termine aus, reichten seinen Namen an Freunde weiter oder sprachen mit ihrem Hausarzt darüber, der andere Patienten an Hector überwies. Bald brachte Hector lange Tage damit zu, anderen Leuten zuzuhören, und er begann, eine Menge Steuern zu zahlen, selbst wenn er die Konsultationen nicht sehr teuer in Rechnung stellte. (Seine Mutter sagte ihm immer, er solle mehr Geld verlangen, aber ihm war das peinlich.) Eine Konsultation kostete bei ihm beispielsweise weniger als bei Madame Irina, die eine ziemlich berühmte Hellseherin war. Übrigens hatte auch sie ihm geraten: "Doktor, Sie sollten Ihre Tarife anheben!" "Na so was", hatte Hector entgegnet, "das haben mir schon andere gesagt." "Ich spreche zu Ihnen wie eine Mutter; ich sehe, was gut für Sie wäre, Doktor." "Ja genau, wie steht es denn im Moment mit Ihrem Sehen?" Dazu muß man erklären, daß Madame Irina in Hectors Sprechstunde gekommen war, weil es ihr nicht mehr gelang, in die Zukunft zu schauen. Sie hatte großen Kummer gehabt wegen eines Herrn, der sie verlassen hatte, und seither sah sie nicht mehr wirklich in die Zukunft. Zwar schaffte sie es dennoch, pfiffig, wie sie war, ihren Kunden irgend etwas Interessantes zu erzählen, aber weil auch ein wenig Ehrgefühl in ihr steckte, verdroß es sie, nicht mehr so hellsehen zu könn
Biografie (Francois Lelord)
François Lelord, geb. 1953 in Paris, studierte Medizin und Psychologie und wurde Psychiater, schloß 1996 jedoch seine Praxis, um sich und seinen Lesern die wirklich großen Fragen des Lebens zu beantworten. Er ist viel auf Reisen, besonders gerne in Asien, und lebt nach einem Jahr in Kalifornien heute in Paris und Hanoi, wo er seit 2004 Psychiater an der französischen Klinik ist.Biografie (Ralf Pannowitsch)
Ralf Pannowitsch, geboren 1965 in Greifswald, studierte Germanistik und Romanistik. Er lebt in Leipzig als Lehrer, Gärtner und Übersetzer aus dem Englischen und Französischen. Beinahe alle Bücher der Autoren Chrstophe André und François Lelord wurden von ihm ins Deutsche übertragen.Anmerkungen:
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