Christof Koch: Bewusstsein - ein neurobiologisches Rätsel
Bewusstsein - ein neurobiologisches Rätsel
Buch
- Mit einem Vorwort von Francis Crick
- Originaltitel: The Quest for Consciousness
- Übersetzung: Jorunn Wissmann, Monika Niehaus-Osterloh
- Spektrum-Akademischer Vlg, 01/2014
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Book
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783827431226
- Bestellnummer: 3898696
- Umfang: 452 Seiten
- Sonstiges: 48 schwarz-weiße und 4 farbige Abbildungen, Bibliographie
- Auflage: 2005. unveränderter Nachdruck 2014. 2005. Unverande
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 744 g
- Maße: 244 x 170 mm
- Stärke: 20 mm
- Erscheinungstermin: 8.1.2014
Beschreibung
Bis vor 50 Jahren dachten viele, es sei unmöglich, das Geheimnis des Lebens zu verstehen. Dann entdeckten die beiden Wissenschaftler James Watson und Francis Crick die Struktur der DNA, was grundlegend die Sichtweise veränderte, wie wir uns in der natürlichen Ordnung der Dinge sehen. Heute stehen wir einer ähnlichen Herausforderung gegenüber, wenn wir die materielle Basis des Bewusstseins bestimmen wollen. Das Bewusstsein ist eines der letzten großen ungelösten Rätsel der Wissenschaft - und sicherlich das größte der Biologie. Wir können den salzigen Geschmack von Kartoffel-Chips spüren, den unverkennbaren Geruch von Hunden wahrnehmen, wenn sie im Regen waren, und kennen das besondere Gefühl, wenn man nur an den Fingerkuppen hängend viele Meter über dem sicheren Boden in einer Felswand klettert. Wie können diese Eindrücke aus den Neuronen und den mit ihnen assoziierten Synapsen und molekularen Prozessen entstehen? Die Frage nach dem Bewusstsein hat die Ideen von Philosophen, Wissenschaftlern, Ingenieuren und den denkenden Menschen generell beflügelt.Was ist Bewusstsein?
Wie passt es sich ein in unser Universum?
Wozu ist es Nütze?
Kommt es nur beim Menschen vor?
Warum laufen so viele unserer tagtäglichen Handlungen bewusst ab? Antworten auf diese Fragen werden ein neues Bild kreieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesem Sachbuch, das aufgrund seines Schreibstils - ein Glossar erläutert die Fachausdrücke - für den interessierten Menschen mit Grips ebenso geeignet ist wie - aufgrund der exakten Literaturhinweise - für den Wissenschaftler oder Studenten, ergründet Christof Koch, einer der international renommiertesten Forscher in der Bewusstseins-Forschung, die der subjektiven Wahrnehmung von Mensch und Tier zugrunde liegende biologische Grundlage. Er erklärt das Gedankengerüst, das er und Francis Crick entwickelt haben, um das alte Leib-Seele-Problem zu verstehen. Das Herzstück dieses Gerüstes ist ein tragender Ansatz, die neuronalen Korrelate des Bewusstseins zu entdecken und zu charakterisieren, feine, flackernde Muster von Gehirnaktivität, die wirklich jeder bewussten Erfahrung zugrunde liegen. Ausgehend von umfangreichen anatomischen, physiologischen, klinischen, psychologischen und philosophischen Ansätzen und Daten umreißt dieses anspruchsvolle Sachbuch die wissenschaftliche Grundlage von Bewusstsein, zeigt die Grenzen unseres Wissens auf und beschreibt Versuche, die durchgeführt werden müssen, um dieses Rätsel erfolgreich abzuschließen. Koch beschließt sein Buch mit den folgenden Gedanken: "Warum sollte Wissen meine Wertschätzung der Welt um mich herum verringern? Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, dass alles, was ich sehe, schmecke, fühle oder berühre aus 92 Elementen aufgebaut ist. ... Das diesen Elementen zugrunde liegende Periodensystem wiederum ist aus einer noch grundlegenderen Dreiheit von Protonen, Neutronen und Elektronen aufgebaut. ... Und nichts von dem geistigen Verständnis verringert meine Liebe zum Leben und zu den Menschen, zu Hunden, der Natur, Büchern oder Musik um mich herum auch nur um ein bisschen." ... "Mit dem Ende des Lebens hört auch das Bewusstsein auf, denn ohne Gehirn gibt es keinen Verstand. Doch diese unwiderruflichen Fakten schließen nicht den Glauben an Seele, Wiedergeburt und an Gott aus."
Inhaltsangabe
1 Einführung in die Erforschung des Bewusstseins.- 2 Neuronen, die Atome der Wahrnehmung.- 3 Die ersten Schritte zum Sehen.- 4 Der primäre visuelle Cortex als prototypisches neocorticales Areal.- 5 Was sind die neuronalen Korrelate des Bewusstseins?.- 6 Die neuronalen Korrelate des Bewusstseins befinden sich nicht im primären visuellen Cortex.- 7 Die Architektur der Großhirnrinde.- 8 Jenseits des primären visuellen Cortex.- 9 Aufmerksamkeit und Bewusstsein.- 10 Die neuronalen Grundlagen der Aufmerksamkeit.- 11 Gedächtnisformen und Bewusstsein.- 12 Was man tun kann, ohne sich dessen bewusst zu sein: Der Zombie in uns.- 13 Agnosie, Blindsehen, Epilepsie und Schlafwandeln: Klinische Belege für Zombies.- 14 Einige Spekulationen über die Funktionen des Bewusstseins.- 15 Über Zeit und Bewusstsein.- 16 Wenn der Geist umspringt: Auf den Spuren des Bewusstseins.- 17 Das Gehirn zu spalten, heißt das Bewusstsein zu spalten.- 18 Weitere Spekulationen über Gedanken und den nicht-bewussten Homunculus.- 19 Ein Entwurf des Bewusstseins.- 20 Ein Interview.- Glossar.Klappentext
"In seinem Buch bietet Christof Koch eine lebendige, herausragende und sehr persönliche Zusammenfassung darüber, wie sich unser Verständnis in den letzten 20 Jahren entwickelt hat ... Bewusstsein ist nicht nur eine Quelle der Information und voll von provokativen Gedanken und Einsichten, sondern daneben ein Genuss zu lesen und nachzudenken." Oliver SacksDas Bewusstsein ist eines der letzten großen ungelösten Rätsel der Wissenschaft -- und sicherlich das größte der Biologie.
Wir können den salzigen Geschmack von Kartoffelchips spüren, den unverkennbaren Geruch von Hunden wahrnehmen, wenn sie im Regen waren, und kennen das besondere Gefühl, wenn man nur an den Fingerkuppen hängend viele Meter über dem sicheren Boden in einer Felswand klettert. Wie können diese Eindrücke aus den Neuronen und den mit ihnen assoziierten Synapsen und molekularen Prozessen entstehen?
Die Frage nach dem Bewusstsein hat die Ideen von Philosophen, Wissenschaftlern, Ingenieuren und den denkenden Menschen generell beflügelt. Die Klärung dieses Problemkreises wird jetzt durch die Hirnforscher einen entscheidenden Schritt nach vorne getrieben.
Wie der Neurowissenschaftler Christof Koch in seinem Buch argumentiert, liegen dem Phänomen Bewusstsein eine besondere Gruppe von Nervenzellen, verteilt über kortikale und subkortikale Gehirnareale, zugrunde. Diese Hypothese lässt sich durch gezielte neurobiologische Experimente beim Menschen, an Affen und anderen Säugern überprüfen.
Antworten auf diese Fragen werden ein neues Bild kreieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.
"Wenn man erst einmal mit Bewusstsein angefangen hat, will der Kopf so schnell wie möglich das Buch bis zum Ende lesen." James D. Watson
Christof Koch studierte Physik und Philosophie an der Universität Tübingen und erhielt seinen Doktor in Biophysik am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik. Nach seiner Postdoktorandenzeit nahm Koch1986 einen Ruf ans California Institute of Technology in Pasadena an und ist heute zudem Chief Scientific Officer am Allen Institute for Brain Science in Seattle. Von 1989 bis zu dessen Tod im Jahre 2004 arbeitete er mit Francis Crick an den neurobiologischen Grundlagen des Bewusstseins.
Biografie (Christof Koch)
Christof Koch wurde 1956 im amerikanischen Mittleren Westen geboren, wuchs auf in Holland, Deutschland, Kanada und Marokko, wo er im Jahre 1974 am Lycée Descartes mit dem Baccalaureat abschloss. Er studierte Physik und Philosophie an der Universität Tübingen und erhielt seinen Doktor in Biophysik im Jahre 1982 am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik. Nach seiner Postdoktorandenzeit nahm Koch 1986 einen Ruf ans California Institute of Technology in Pasadena an,wo er heute die Lois-und-Victor-Troendle-Professur für Kognitive und Verhaltens-Biologie inne hat und eine Abteilung für Computation and Neural Systems leitet. Von 1989 bis zu dessen Tod im Jahre 2004 arbeitete er mit Francis Crick an den neurobiologischen Grundlagen des Bewusstseins.Der begeisterte Läufer und Kletterer ist Verfasser von über 300 wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie mehreren Büchern über Biophysik und Computer, die neurowissenschaftliche Grundlage der visuellen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein.Anmerkungen:
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