Berlin-Sagen
Berlin-Sagen
Buch
- Herausgeber: Gisela Griepentrog
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- Verlag Berlin Brandenburg, 11/2010
- Einband: Fester Einband, Lesebändchen
- ISBN-13: 9783942476010
- Umfang: 176 Seiten
- Sonstiges: m. 15 Farbabb.
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 392 g
- Maße: 230 x 154 mm
- Stärke: 23 mm
- Erscheinungstermin: 15.11.2024
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Klappentext
Der Sagensammler Alexander Cosmar schrieb im 19. Jahrhundert, dass es in Berlin eigentlich nur zwei Sagen gibt: die von den drei Linden und die von der Weißen Frau im Schloss. Alles andere seien kleine wahre Geschichten, überlieferte historische Begebenheiten. Und in der Tat schildern diese, auch in den Berlin-Sagen aufgenommenen Sagen besondere historische Ereignisse, ranken sich um Unerklärliches an Straßen und Bauwerken, bieten aber auch Klatsch und Tratsch der Zeit. Dagegen muten die vielen mythischen oder dämonologischen Sagen, die mit ihren Dörfern im Zuge der großen Gebietsreform um 1920 nach Berlin gelangten, recht fremd an. Aber auch sie berichten vom Werden und Wachsen der Stadt und geben Auskunft über ihre Bewohner. Nach den Spreesagen und den Havelsagen vollendet die Herausgeberin mit den Berlin-Sagen ihre berlin-brandenburgische Sagentrilogie. Der mit vierfarbigen Kartenreproduktionen illustrierte Band enthält ca. 200 Sagen, die sonst nur verstreut in verschiedenen älteren Publikationen vorliegen.Auszüge aus dem Buch
Das JungfernkissenDas sogenannte Jungfernkissen befand sich, wie es heißt, im Berliner Schlosse in dem kleinen Turm, welcher an der Spree lag und den man wegen der grünen Farbe seines spitzen Kupferdaches von alters her den grünen Hut nannte. Da soll zu der alten Kurfürsten Zeiten das heimliche Gericht gewesen sein. Es war eine Jungfrau ganz von Eisen, deren Arme waren Schwerter, und am ganzenLeibe links und rechts waren auch solche angebracht. Der zum Tode Verurteilte musste nun auf eine steinerne Platte dicht vor sie hintreten, dann schlossen sich durch ein Räderwerk die Arme sowie die Schwerter und umfingen den Unglücklichen und zerschnitten ihn. Der zerhackte Leichnam fiel aber durch eine Vorrichtung hinab in die Tiefe und gelangte in die Spree. Von dem, der dorthin kam, sagte man, er müsse die Jungfer küssen , und so nannte man das Ganze das Jungferküssen oder, wie der Berliner spricht, das Jungfernkissen.Biografie
Gisela Griepentrog ist Ethnographin und war Dozentin an der Humboldt-Universität Berlin sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Sie hat zur regionalen Volkskunde, zur historischen Familienforschung und zur Erzählforschung publiziert und mehrere Sagensammlungen herausgegeben.Anmerkungen:
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