Liebe Frau Gesangsverein: Alles was glänzt
Alles was glänzt
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: Timezone, 2019
- Bestellnummer: 9419563
- Erscheinungstermin: 25.10.2019
Knapp zwei Jahre nach ihrem starken Debüt »nackt«, warten Liebe I Frau I Gesangsverein mit ihrem zweiten Album auf. Ohne sich zu wiederholen, knüpfen sie an das an, was bereits beim ersten Mal gelungen war: Energischer Gitarrensound mit durchaus lyrischen, aber schnörkellosen deutschen Texten.
Sie zeigen sich aber diesmal noch experimentierfreudiger: Von spoken words auf sanften Klängen bis zu brachialen Punkrocksongs mit dem markanten treibenden Schlagzeug, haben sie so manches zu bieten. Hier und da fast episch anmutende Stücke, die kein easy listening ermöglichen, sondern echte Auseinandersetzung mit dem von Kurt Ebelhäuser produzierten Album erfordern.
Und das passt zum Gesamtkonzept! Denn der Goldklumpen mit den eingelassenen Haaren und Nägeln auf dem Cover von »Alles was glänzt« ist wie ein Memento mori oder ein Mahnmal der Oberflächlichkeit. In den Titeln, die alle jeweils einen Vornamen tragen, geht es mal wieder um die Sehnsucht nach dem Wahrhaftigen, diesmal aber nicht nur auf der zwischenmenschlichen, sondern auch auf der globalpolitischen Bedeutungsebene: Im Song »Mark« wird zum Beispiel der aberwitzige Optimismus eines Mark Forsters (»Alles wird gut sowieso«) ad absurdum geführt und auch musikalisch eine nahezu apokalyptische Stimmung erzeugt.
Ricarda Giefer besingt unsere schizophrene Welt, in der wir jedem gesunden Menschenverstand und allen Fakten zum Trotz wie Hans im Glück »nach den Dächern, Wolken, Schwalben« schauen und uns munter pfeifend dem Abgrund nähern. Politisches und soziales Engagement findet zwar durchaus unsere Anerkennung:
»Ihr seid klasse, weiter so!«, aber mit einem »Ich könnte das nicht« ziehen wir uns aus der Affäre und umgeben uns lieber mit »etwas, das glänzt«. Das Songwriting changiert entsprechend zwischen dramatischer Schwere und poppiger Leichtigkeit.
Ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, macht Ricarda Giefer in ihren Texten auf die durchaus menschliche, aber gefährliche Neigung aufmerksam, sich von »leuchtenden Augen« und glänzenden Oberflächen blenden zu lassen und dabei zu übersehen, dass diese nur Projektionen zulassen, aber kein echtes Fortbringen ermöglichen. Wir lenken uns so gern mit den schönen Dingen des Lebens ab und gefährden dabei unser eigenes Überleben. Und weil Brecht diese Umstände so gut und zeitlos zusammengefasst hat, wird er im Song »Lisa« zitiert: »Die Widersprüche sind meine einzige Hoffnung«.
Sie zeigen sich aber diesmal noch experimentierfreudiger: Von spoken words auf sanften Klängen bis zu brachialen Punkrocksongs mit dem markanten treibenden Schlagzeug, haben sie so manches zu bieten. Hier und da fast episch anmutende Stücke, die kein easy listening ermöglichen, sondern echte Auseinandersetzung mit dem von Kurt Ebelhäuser produzierten Album erfordern.
Und das passt zum Gesamtkonzept! Denn der Goldklumpen mit den eingelassenen Haaren und Nägeln auf dem Cover von »Alles was glänzt« ist wie ein Memento mori oder ein Mahnmal der Oberflächlichkeit. In den Titeln, die alle jeweils einen Vornamen tragen, geht es mal wieder um die Sehnsucht nach dem Wahrhaftigen, diesmal aber nicht nur auf der zwischenmenschlichen, sondern auch auf der globalpolitischen Bedeutungsebene: Im Song »Mark« wird zum Beispiel der aberwitzige Optimismus eines Mark Forsters (»Alles wird gut sowieso«) ad absurdum geführt und auch musikalisch eine nahezu apokalyptische Stimmung erzeugt.
Ricarda Giefer besingt unsere schizophrene Welt, in der wir jedem gesunden Menschenverstand und allen Fakten zum Trotz wie Hans im Glück »nach den Dächern, Wolken, Schwalben« schauen und uns munter pfeifend dem Abgrund nähern. Politisches und soziales Engagement findet zwar durchaus unsere Anerkennung:
»Ihr seid klasse, weiter so!«, aber mit einem »Ich könnte das nicht« ziehen wir uns aus der Affäre und umgeben uns lieber mit »etwas, das glänzt«. Das Songwriting changiert entsprechend zwischen dramatischer Schwere und poppiger Leichtigkeit.
Ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, macht Ricarda Giefer in ihren Texten auf die durchaus menschliche, aber gefährliche Neigung aufmerksam, sich von »leuchtenden Augen« und glänzenden Oberflächen blenden zu lassen und dabei zu übersehen, dass diese nur Projektionen zulassen, aber kein echtes Fortbringen ermöglichen. Wir lenken uns so gern mit den schönen Dingen des Lebens ab und gefährden dabei unser eigenes Überleben. Und weil Brecht diese Umstände so gut und zeitlos zusammengefasst hat, wird er im Song »Lisa« zitiert: »Die Widersprüche sind meine einzige Hoffnung«.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Venus (Frau in der Musik)
- 2 Mark (Sowieso)
- 3 Thom (Roboterliebe)
- 4 Lisa (Meine einzige Hoffnung)
- 5 Rosa (Wir sind das Publikum)
- 6 Alex (Leicht gemacht)
- 7 Chris (Sei so frei)
- 8 Manni (Dieses und das zweite Zimmer)
- 9 Hardy (Sachlicher Eintrag in dein Poesiealbum)
- 10 Viola (Etwas das glänzt)