Raritäten russischer Klaviermusik
Raritäten russischer Klaviermusik
3
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Medtner: Danza festiva, Primavera, Sonata tragica & Canzona serenate aus "Forgotten Melodies" op. 38; Sonatentriade op. 11 Nr. 1; Prolog - Andante cantabile aus "Stimmungsbilder" op. 1
+Scriabin: Prelude & Nocturne pour la main gauche op. 9; 3 Poemes; Preludes op. 17 Nr. 1-7; Mazurkas op. 3 Nr. 1, 2, 3, 9, 10; Valse op. 1; 2 Impromptus a la Mazur op. 7; Polonaise op. 21
+Schostakowitsch: Fantastischer Tanz a-moll für 2 Klaviere op. 6; Polka für Klavier zu 4 Händen; Nocturne D-Dur; Tarantella aus Suite Nr. 2 für 2 Klaviere; Adagio-Allegretto-Allegro aus Concertino a-moll op. 94 für 2 Klaviere
+Rachmaninoff: Romanze aus Suite Nr. 2 für 2 Klaviere; Melodie op. 3 Nr. 3; Prelude op. 3 Nr. 2; 6 Stücke für Klavier zu 4 Händen op. 11
- Künstler: Maria Lettberg, Margarete Babinsky, Ekaterina Derzhavina, Holger Busch
- Label: Crystal, DDD, 2002-2009
- Erscheinungstermin: 15.9.2009
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Wenn DIMITRI SHOSTAKOVICH etwas hasste, dann war es schlechte Musik. Das war keine Frage der Gattungen, denn es gab sowohl schlechte Sinfonien wie schlechte Filmmusik, schlechte Opern wie schlechte Unterhaltungsmusik. Schostakovich war mit der Filmmusik vertraut, seit er als Student im Stummfilmkino auf dem Klavier improvisiert hatte. Dutzende von Filmpartituren zeigen seine Anpassungsfähigkeit, die der eines Chamäleons glich. Er pflegte diese Fähigkeit, weil er sie für sich selbst brauchte. Weil sein eigenes Instrument das Klavier war, schrieb er sich viele Kompositionen für dieses Instrument selbst auf den Leib. Der junge Schostakovich war noch unentschlossen ob er Pianist oder Komponist werden sollte. Auch nachdem die Entscheidung gefallen war, trat er oft und gern mit eigenen Klavierkompositionen auf. Das Klavierquintett (1940) und das Klaviertrio Nr. 2 (1944) waren die Höhe- und Endpunkte auf diesem Weg. Im Jahr 1922 schrieb der 16-Jährige eine Suite in fis-Moll für Klavier op. 6, die er dem Gedächtnis seines verstorbenen Vaters widmete.
Einige Jahre später war nichts mehr wie es war: in der Parteizeitung "Prawda" war jener Artikel mit der Überschrift "Chaos statt Musik" erschienen, der an Shostakovichs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" ein Exempel statuierte, mit dem die gesamte sowjetische Kunstavangarde ausgelöscht wurde. Shostakovich musste seine Musik ändern wenn er überleben wollte und wieder Klavierspielen, um seine junge Familie ernähren zu können.
Trotz alles spieltechnischen Raffinements sah SERGE RACHMANINOV zeitlebens in seiner Musik ein elementares Erlebnis. "Musik müsse aus dem Herzen kommen, und wieder zu Herzen gehen", bekannte er einst. Musik zu schreiben sei für ihn ein ebenso essentieller Bestandteil des Daseins wie Atmen oder Essen. 1894, zwei Jahre nachdem er am Moskauer Konservatorium sein Diplom für die Fächer Klavier und Komposition erhalten hatte, vollendete Rachmaninov seine Sechs Stücke für Klavier zu vier Händen op. 11, innerhalb kürzester Zeit und in der Hoffnung, einem finanziellen Engpass zu entfliehen. Rachmaninov war kein Naiver noch ein Stoiker. Im Gegenteil, als er 1897 mit der Uraufführung seiner Ersten Symphonien ein Fiasko erlebte, stürzte er in eine solche Schaffenskrise, dass er sie erst drei Jahre später mit Hilfe eines Nervenarztes überwinden konnte. Unmittelbar nach der Behandlung vollendete er die Suite Nr. 2 op. 17.
Die Klavierwerke von dem in Moskau geborenen Komponisten NIKOLAI MEDTNER bieten eine einmalige Kombination aus deutschen und russisch- romantischen Empfindungen. Selbst meisterhafte russische Pianisten geben Medtners Klavierwerke eine Bandbreite und Tiefe, die die Zuhöre fesseln. Nicht unumstritten sind Medtners polemische Schriften. 1935 ruft er, mit Bezug auf die "giftigen Gase der Avantgarde-Musik", die wie "kreischendes Hahnengeschrei" klingt dazu auf das musikalische Gehör zu retten, bevor es zu spät ist. Keine apokalyptischen Ansichten sind nötig um Medtners eigene Musik zu genießen, die zu seinen Lebzeiten sehr unterschätzt wurde. Die "Stimmungsbilder" zum Beispiel veranschaulichen das breite Spektrum an deutsch-russischem kulturellem Sprachschatz, den der Komponist reichlich zur Hand hatte.
1921 emigrierte er nach Berlin und verbrachte die Jahre 1936 – 1951 in England. In der Immigration fand er mehr Bewunderer seiner Werke: 1949 gründete sogar der Maharadscha des Fürstentums Maisur eine eigene Medtner-Gesellschaft. Seit damals haben Fans mit leidenschaftlicher Begeisterung über Medtner geschrieben.
Als Komponist mit philosophischer Mission strebt ALEXANDER SCRIABIN nach der Schöpfung einer neuen Kunst, einer neuen Materie, einer neuen Erde und eines neuen Himmels: "Ich bin gekommen um Euch zu erzählen. Das Geheimnis des Todes, das Geheimnis des Lebens, das Geheimnis des Himmels und der Erde". Der künstlerische Schaffensprozess gleicht den Vorgängen im Universum, der Künstler wird zum Gott. Die Musik ist für Scriabin ein in sich selbst geschlossenes Universum, in dem sich Vergangenheit und Zukunft vereinen.
Scriabins Werkverzeichnis enthält vierundsiebzig Werke. Davon sind achtundsechzig für Klavier geschrieben. Man könnte meinen, das Klavier diente Scriabin als schöpferisches Element, in dem er als suchender Komponist seine Experimente und Neuerungen erproben und sofort umsetzen konnte. Ein Blick auf Scriabins frühes Werk lässt an Chopins musikalisches Erbe denken.
Aber Scriabins Genialität und Begabung sind bald genug, um Chopins Stil zu erweitern und zu erneuern und zu einer eigenen, unverwechselbaren Klangsprache zu finden.
Einige Jahre später war nichts mehr wie es war: in der Parteizeitung "Prawda" war jener Artikel mit der Überschrift "Chaos statt Musik" erschienen, der an Shostakovichs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" ein Exempel statuierte, mit dem die gesamte sowjetische Kunstavangarde ausgelöscht wurde. Shostakovich musste seine Musik ändern wenn er überleben wollte und wieder Klavierspielen, um seine junge Familie ernähren zu können.
Trotz alles spieltechnischen Raffinements sah SERGE RACHMANINOV zeitlebens in seiner Musik ein elementares Erlebnis. "Musik müsse aus dem Herzen kommen, und wieder zu Herzen gehen", bekannte er einst. Musik zu schreiben sei für ihn ein ebenso essentieller Bestandteil des Daseins wie Atmen oder Essen. 1894, zwei Jahre nachdem er am Moskauer Konservatorium sein Diplom für die Fächer Klavier und Komposition erhalten hatte, vollendete Rachmaninov seine Sechs Stücke für Klavier zu vier Händen op. 11, innerhalb kürzester Zeit und in der Hoffnung, einem finanziellen Engpass zu entfliehen. Rachmaninov war kein Naiver noch ein Stoiker. Im Gegenteil, als er 1897 mit der Uraufführung seiner Ersten Symphonien ein Fiasko erlebte, stürzte er in eine solche Schaffenskrise, dass er sie erst drei Jahre später mit Hilfe eines Nervenarztes überwinden konnte. Unmittelbar nach der Behandlung vollendete er die Suite Nr. 2 op. 17.
Die Klavierwerke von dem in Moskau geborenen Komponisten NIKOLAI MEDTNER bieten eine einmalige Kombination aus deutschen und russisch- romantischen Empfindungen. Selbst meisterhafte russische Pianisten geben Medtners Klavierwerke eine Bandbreite und Tiefe, die die Zuhöre fesseln. Nicht unumstritten sind Medtners polemische Schriften. 1935 ruft er, mit Bezug auf die "giftigen Gase der Avantgarde-Musik", die wie "kreischendes Hahnengeschrei" klingt dazu auf das musikalische Gehör zu retten, bevor es zu spät ist. Keine apokalyptischen Ansichten sind nötig um Medtners eigene Musik zu genießen, die zu seinen Lebzeiten sehr unterschätzt wurde. Die "Stimmungsbilder" zum Beispiel veranschaulichen das breite Spektrum an deutsch-russischem kulturellem Sprachschatz, den der Komponist reichlich zur Hand hatte.
1921 emigrierte er nach Berlin und verbrachte die Jahre 1936 – 1951 in England. In der Immigration fand er mehr Bewunderer seiner Werke: 1949 gründete sogar der Maharadscha des Fürstentums Maisur eine eigene Medtner-Gesellschaft. Seit damals haben Fans mit leidenschaftlicher Begeisterung über Medtner geschrieben.
Als Komponist mit philosophischer Mission strebt ALEXANDER SCRIABIN nach der Schöpfung einer neuen Kunst, einer neuen Materie, einer neuen Erde und eines neuen Himmels: "Ich bin gekommen um Euch zu erzählen. Das Geheimnis des Todes, das Geheimnis des Lebens, das Geheimnis des Himmels und der Erde". Der künstlerische Schaffensprozess gleicht den Vorgängen im Universum, der Künstler wird zum Gott. Die Musik ist für Scriabin ein in sich selbst geschlossenes Universum, in dem sich Vergangenheit und Zukunft vereinen.
Scriabins Werkverzeichnis enthält vierundsiebzig Werke. Davon sind achtundsechzig für Klavier geschrieben. Man könnte meinen, das Klavier diente Scriabin als schöpferisches Element, in dem er als suchender Komponist seine Experimente und Neuerungen erproben und sofort umsetzen konnte. Ein Blick auf Scriabins frühes Werk lässt an Chopins musikalisches Erbe denken.
Aber Scriabins Genialität und Begabung sind bald genug, um Chopins Stil zu erweitern und zu erneuern und zu einer eigenen, unverwechselbaren Klangsprache zu finden.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 3 (CD)
Vergessene Melodien op. 38 (Auszug)
- 1 Danza festiva
Stücke für Klavier op. 9 Nr. 1-2 (für die linke Hand)
- 2 Nr. 1: Prélude cis-moll
- 3 Nr. 2: Nocturne Des-Dur
Suite für 2 Klaviere fis-moll op. 6 (Auszug)
- 4 Nr. 2: Fantastischer Tanz A-Moll
Suite für 2 Klaviere Nr. 2 C-Dur op. 17
- 5 Romanze
Vergessene Melodien op. 38 (Auszug)
- 6 Primavera
- 7 Alexander Scriabin: Poème tragique B-Dur op. 34
- 8 Alexander Scriabin: Poème satanique C-Dur op. 36
- 9 Alexander Scriabin: Poème Des-Dur op. 41
Morceaux de fantaisie op. 3 Nr. 1-5 (Fantasiestücke) (Auszug)
- 10 Nr. 3: Melodie
- 11 Dmitri Schostakowitsch: Polka für Klavier zu vier Händen
- 12 Nikolai Medtner: Sonate für Klavier As-Dur op. 11 Nr. 1 (aus Sonaten Triade)
Disk 2 von 3 (CD)
Morceaux de fantaisie op. 3 Nr. 1-5 (Fantasiestücke) (Auszug)
- 1 Nr. 2: Prélude
Préludes op. 17 Nr. 1-7
- 2 Nr. 1: d-moll
- 3 Nr. 2: Es-Dur
- 4 Nr. 3: Des-Dur
- 5 Nr. 4: b-moll
- 6 Nr. 5: f-moll
- 7 Nr. 6: B-Dur
- 8 Nr. 7: g-moll
Vergessene Melodien op. 39 (Auszug)
- 9 Sonata tragica
Suite für 2 Klaviere fis-moll op. 6 (Auszug)
- 10 Nr. 3: Nocturne D-Dur
Mazurken op. 3 Nr. 1-10 (Auszug)
- 11 Nr. 1: h-moll
- 12 Nr. 2: fis-moll
- 13 Nr. 3: g-moll
- 14 Nr. 9: gis-moll
- 15 Nr. 10: es-moll
Suite Nr. 2 op. 17 (Auszug)
- 16 Nr. 4: Tarantella
Disk 3 von 3 (CD)
Stimmungsbilder op. 1 Nr. 1-8 (Auszug)
- 1 Nr. 1 Prolog: Andante cantabile
- 2 Alexander Scriabin: Valse f-moll op. 1
Concertino a-moll op. 94 (für 2 Klaviere) (gewidmet Maxim Dmitrijewitsch Schostakovich)
- 3 Adagio - Allegretto - Allegro
Vergessene Melodien op. 38 (Auszug)
- 4 Canzona serenate
Deux Impromptus à la Mazur op. 7
- 5 Nr. 1: gis-moll
- 6 Nr. 2: Fis-Dur
- 7 Alexander Scriabin: Polonaise b-moll
Duette für Klavier zu 4 Händen op. 11 Nr. 1-6 (Morceaux)
- 8 Nr. 1: Barcarolle
- 9 Nr. 2: Scherzo
- 10 Nr. 3: Thème Russe
- 11 Nr. 4: Valse
- 12 Nr. 5: Romance
- 13 Nr. 6: Slava