Walter Moers: Moers, W: Stadt der träumenden Bücher
Moers, W: Stadt der träumenden Bücher
Buch
- Ein Roman aus Zamonien von Hildegunst von Mythenmetz. Aus d. Zamonischen übertr. u. illustr. v. Walter Moers. Ausgezeichnet mit dem Phantastik-Preis 2005 der Stadt Wetzlar
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- Piper Verlag GmbH, 03/2006
- Einband: Flexibler Einband, ,
- ISBN-13: 9783492246880
- Umfang: 480 Seiten
- Sonstiges: m. zahlr. Illustr.
- Auflage: 15. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 492 g
- Maße: 190 x 121 mm
- Stärke: 42 mm
- Erscheinungstermin: 1.4.2006
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Beschreibung
Der junge Dichter Hildegunst von Mythenmetz erbt ein makelloses Manuskript, dessen Geheimnis er ergründen möchte. Die Spur weist nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher Walter Moers entführt uns in das Zauberreich der Literatur, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Nur wer bereit ist, derartige Risiken in Kauf zu nehmen, möge dem Autor folgen. Allen anderen wünschen wir ein gesundes, aber todlangweiliges Leben! »Es ist die größte, schönste Liebeserklärung an das Lesen und die Literatur, die in diesem Jahr zu haben ist.«Die WeltKlappentext
Der junge Dichter Hildegunst von Mythenmetz erbt ein makelloses Manuskript, dessen Geheimnis er ergründen möchte. Die Spur weist nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher ... Walter Moers entführt uns in das Zauberreich der Literatur, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Nur wer bereit ist, derartige Risiken in Kauf zu nehmen, möge dem Autor folgen. Allen anderen wünschen wir ein gesundes, aber todlangweiliges Leben!Auszüge aus dem Buch
Erster TeilDanzelots Vermächtnis
In tiefen, kalten, hohlen Räumen
Wo Schatten sich mit Schatten paaren
Wo alte Bücher Träume träumen
Von Zeiten, als sie Bäume waren
Wo Kohle Diamant gebiert
Man weder Licht noch Gnade kennt
Dort ist's, wo jener Geist regiert
Den man den Schattenkönig nennt
Eine Warnung
Hier fängt die Geschichte an. Sie erzählt, wie ich in den Besitz des Blutigen Buches kam und das Orm erwarb. Es ist keine Geschichte für Leute mit dünner Haut und schwachen Nerven welchen ich auch gleich empfehlen möchte, dieses Buch wieder zurück auf den Stapel zu legen und sich in die Kinderbuch-Abteilung zu verkrümeln. Husch, husch, verschwindet, ihr Kamillenteetrinker und Heulsusen, ihr Waschlappen und Schmiegehäschen, hier handelt es sich um eine Geschichte über einen Ort, an dem das Lesen noch ein echtes Abenteuer ist! Und Abenteuer definiere ich ganz altmodisch nach dem Zamonischen Wörterbuch: "Eine waghalsige Unternehmung aus Gründen des Forschungsdrangs oder des Übermuts; mit lebensbedrohlichen Aspekten, unberechenbaren Gefahren und manchmal fatalem Ausgang."
Ja, ich rede von einem Ort, wo einen das Lesen in den Wahnsinn treiben kann. Wo Bücher verletzen, vergiften, ja, sogar töten können. Nur wer wirklich bereit ist, für die Lektüre dieses Buches derartige Risiken in Kauf zu nehmen, wer bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um an meiner Geschichte teilzuhaben, der sollte mir zum nächsten Absatz folgen. Allen anderen gratuliere ich zu ihrer feigen, aber gesunden Entscheidung, zurückzubleiben. Macht s gut, ihr Memmen! Ich wünsche euch ein langes und sterbenslangweiliges Dasein und winke euch mit diesem Satz Adieu!
So. Nachdem ich meine Leserschaft gleich zu Beginn wahrscheinlich auf ein winziges Fähnlein von Tollkühnen reduziert habe, möchte ich die Übriggebliebenen herzlich willkommen heißen seid gegrüßt, meine waghalsigen Freunde, ihr seid aus dem Holz, aus dem man Abenteurer schnitzt! Dann wollen wir auch keine Zeit mehr verlieren und unverzüglich mit der Wanderung beginnen. Denn eine Reise ist es, auf die wir uns begeben, eine antiquarische Reise nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher. Schnürt eure Schuhe fest, es geht ein langes Stück des Weges auf felsigem, unebenem Grund, dann durch eintöniges Grasland, in dem die Halme dicht, hüfthoch und messerscharf stehen. Und schließlich auf düsteren, labyrinthischen und gefährlichen Pfaden tief hinab, hinab in die Eingeweide der Erde.
Ich kann nicht vorhersehen, wie viele von uns zurückkehren werden. Ich kann euch nur empfehlen, den Mut nie sinken zu lassen was immer auch uns widerfährt.
Und sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt!
Nach Buchhaim
Ist man im westlichen Zamonien auf der Hochebene von Dull in östlicher Richtung unterwegs, und sind die wogenden Grasmeere endlich durchschritten, erweitert sich plötzlich der Horizont auf dramatische Weise, und man kann endlos weit blicken, über eine flache Landschaft, die in der Ferne in die Süße Wüste übergeht. Im spärlich begrünten Ödland kann der Wanderer bei gutem Wetter und dünner Luft einen Fleck erkennen, der schnell immer größer wird, wenn er zügig daraufzumarschiert. Der dann kantige Formen annimmt, spitze Dächer bekommt und sich schließlich als jene legendenumrankte Stadt entpuppt, die den Namen Buchhaim trägt.
Schon von weitem kann man sie riechen. Sie riecht nach alten Büchern. Es ist, als würde man die Tür zu einem gigantischen Antiquariat aufreißen, als würde sich ein Sturm aus purem Bücherstaub erheben und einem der Moder von Millionen verrottender Folianten direkt ins Gesicht wehen. Es gibt Leute, die diesen Geruch nicht mögen, die auf dem Absatz kehrtmachen, wenn er ihnen in die Nase steigt. Zugegeben, es ist kein angenehmer Geruch, er ist hoffnungslos unmodern, er hat mit Zerfall und Auflösung zu tun, mit Vergänglichkeit und Schimmelpilzen aber da ist auch noch etwas anderes. Ein leichter Anflug von Sä
Biografie
Walter Moers, Jahrgang 1957, Comiczeichner und Drehbuchautor, lebt in Hamburg. Fotografieren läßt er sich nicht mehr, denn seit er seinen Comic-»Adolf« in die Welt setzte, ist er persona non grata für die rechte Szene. Und in Kirchenkreisen gilt er seit seinem »Kleinen Arschloch« als Abgesandter der Hölle. Walter Moers ist zusammen mit Professor Doktor Nachtigaller Begründer der Zamonischen Nachtschule, einer Akademie, die ausschließlich im Internet existiert und von jedermann besucht werden kann.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.