Seit 1946 haben die Schriftstellerinnen und Schriftsteller an Rhein und Ruhr die deutsche Literatur bereichert - besonders eindrucksvoll auch mit Hörspielen. Viele dieser Originalhörspiele hat der WDR produziert, im Laufe der Jahre sind es fast tausend geworden. Das Interesse der zweitgrößten Sendeanstalt in Europa galt dabei nicht nur den bereits arrivierten, sondern immer auch jungen Schreibenden, und das Spektrum des Genres reicht vom literarischen Hörspiel bis zur Klangskulptur, von der Komödie bis zum Dokumentarstück, vom Monolog bis zur Collage. Die vorliegende Edition spiegelt diese enorme Vielfalt wider, sie enthält neben preisgekrönten Hörspielen auch Programmstücke des Alltags, neben Hörspielen in der klassischen Produktionsweise auch Experimentelles. In den unterschiedlichsten Produktionsstilen zeigt sich zugleich eine breite Mischung von Inhalten und Themen, die die Gesellschaft insgesamt bewegten. Und nicht zuletzt sind alle ausgewählten Produktionen akustische Erlebnisse und Hörvergnügen erster Klasse.
Biografie (Jürgen Becker)
Jürgen Becker gehört zu den erfolgreichsten Gartenfotografen weltweit und wurde für seine Fotografie mehrfach international ausgezeichnet. Seine Arbeiten, die sowohl herausragende Gartenarchitektur als auch die Schönheit der Pflanzen präsentieren, faszinieren durch beeindruckende, oft magische Lichtstimmungen und werden jedes Jahr in einer Vielzahl von Kalendern, Büchern und international renommierten Magazinen publiziert. 2010 und 2012 erhielt Jürgen Becker von der Garden Media Guild in London die begehrte internationale Auszeichnung als bester Gartenfotograf, darüber hinaus in den Jahren 2009, 2011 und 2012 den Preis für die jeweils beste Gartenreportage. Jürgen Becker ist Mitbegründer des Becker Joest Volk Verlags in Hilden, Mitherausgeber und Redakteur der Zeitschrift Gartendesign Exklusiv und Mitglied der Fotografengruppe Focus on Garden. Seit dem Abschluss seines Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf arbeitet er bis heute als freier Fotograf.
Biografie (Ruth Rehmann)
Ruth Rehmann wuchs in Siegburg auf und besuchte die Meisterklasse der Musikhochschule in Berlin und Köln. U.a. erschienen die Romane "Der Mann auf der Kanzel" (1979), "Die Schwaigerin" (1987), "Unterwegs in fremden Träumen" (1993) und "Fremd in Cambridge" (1999).
Biografie (Gerhard Rühm)
Gerhard Rühm, 12. 2. 1930 Wien. Der Sohn eines Mitglieds der Wiener Philharmoniker bereitete sich zunächst auf eine Musikerlaufbahn vor und studierte Klavier und Komposition, wandte sich dann aber im Rahmen der von ihm mitbegründeten 'Wiener Gruppe' der Literatur zu. 1964 zog er nach Berlin, 1972 übernahm er eine Professur für Graphik an der Kunsthochschule in Hamburg. Seit 1975 lebt er in Köln und Hamburg.
Biografie (Christoph Schlingensief)
Christoph Schlingensief, geboren 1960, ist Theater- und Filmregisseur: Als Theaterregisseur debütierte er 1993 an Castorfs Volksbühne mit dem Projekt "100 Jahre CDU - Spiel ohne Grenzen". 1998 Gründung der Partei 'Chance 2000'; viele weitere provokante Projekte und Stücke. Schlingensief sorgte mit Filmen wie "Kettensägenmassaker", "Die 120 Tage von Bottrop"; Theaterinszenierungen wie "ATTA ATTA - die Kunst ist ausgebrochen!" und Polit-Aktionskunst wie "Chance 2000" oder dem legendären Wiencontainer "Ausländer raus" für Aufsehen. Er wurde u.a. mit dem Prix Futura und dem Prix Europa ausgezeichnet. Christoph Schlingensief verstarb 2010.
Biografie (Erasmus Schöfer)
Erasmus Schöfer, 1931 bei Berlin geboren und dort aufgewachsen, hat später in Köln, Freiburg, München, Neuss, in Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka als freier Schriftsteller gelebt. Er arbeitete mehrere Jahre in Berliner und Kölner Fabriken, promovierte in Bonn in Sprachwissenschaft und Philosophie, war einer der Gründer und Vorsitzender des "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt", Mitinitiator und Autor des "Industrietheater Der Wahre Anton" und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS). Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums. Seine zahlreichen literarischen und publizistischen Arbeiten sind in Theatern, Rundfunkanstalten, Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht worden. Erasmus Schöfer lebt seit dreißig Jahren vorwiegend in Köln.
Biografie (Dieter Wellershoff)
Dieter Wellershoff, 1925 in Neuss geboren, schreibt Romane, Erzählungen und Essays, Filmdrehbücher und Hörspiele. Heinrich-Böll-Preis 1988. Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg 2001, Joseph-Breitbach-Preis der Akademie der Wissenschaften und Literatur 2001. 2007 erhielt Dieter Wellershoff den Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung.
Biografie (Heinrich Böll)
Heinrich Böll, geb. am 21. Dezember 1917 in Köln, gest. am 16. Juli 1985 in Langenbroich, war Sohn eines Tischlers und Holzbildhauers, in dessen Hause in Köln ab 1933 Zusammenkünfte verbotener katholischer Jugendverbände stattfanden. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er desertierte 1944 und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire 'Die schwarzen Schafe' mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u.a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen das Grauen des Krieges und seiner Folgen, polemisierte er gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte er sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare 'Nachrüstung'. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock (Reisen in die UdSSR und CSSR). Der 1974 aus der UdSSR deportierte Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift 'L 76. Demokratie und Sozialismus' heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971-74). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis (1967), den Literatur-Nobelpreis (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).
Biografie (Nicolas Born)
Nicolas Born wurde am 31. Dezember 1937 als Klaus Jürgen Born in Duisburg geboren. Er begann früh mit dem Schreiben und veröffentlichte 1960 erste Gedichte. 1963 kam er durch ein Stipendium der Ford Foundation zum Literarischen Colloquium nach West-Berlin, wo erste Prosastücke und Gedichte entstanden. Sein erster Roman Der zweite Tag (1965) wurde mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler ausgezeichnet. Er veröffentlichte mehrere Lyrikbände, Romane, Hörspiele, Erzählungen und Essays. Von 1969 bis 1970 hielt er sich auf Einladung des International Writers Workshop der University of Iowa in den USA auf. Born war Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Als Gastdozent für Gegenwartsliteratur unterrichtete er an der Universität Essen. Außerdem war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und des PEN. 1977 erhielt er den Bremer Literaturpreis. Nicolas Born starb am 7. Dezember 1979 in Breese in der Marsch, kurz nachdem er den Rainer-Maria-Rilke-Preis erhalten hatte. Posthum erhielt er den Peter-Huchel-Preis im Jahr 2005 für den Band Gedichte - (herausgegeben von Katharina Born).
Biografie (Walter Filz)
Dr. Walter Filz, geb. 1959 in Köln, leitet seit 2005 die Redaktion Literatur und Feature beim Südwestfunk in Baden-Baden. Für seine freie Arbeit als Autorund Kulturjournalist erhielt er zahlreiche renommierte Auszeichnungen.
Biografie (Dieter Forte)
Dieter Forte, 1935 in Düsseldorf geboren, lebt heute in Basel. Im S. Fischer Verlag erschien seine große Romantrilogie "Das Haus auf meinen Schultern"; sein Drama "Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung" war ein Welterfolg. Über seine Arbeit gibt Auskunft "Vom Verdichten der Welt. Zum Werk von Dieter Forte".
Biografie (Mauricio Kagel)
Mauricio Kagel wurde 1931 in Buenos Aires geboren und lebt seit 1957 in Köln. Von 1969 bis 1975 leitete er die Kölner Kurse für Neue Musik und das Institut für Neue Musik. Mit dem Kölner "Ensemble für Neue Musik" unternahm er weltweit Konzertreisen. 1974 erhielt er eine Professur für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule. Für sein Werk und sein Schaffen als Dirigent der eigenen Kompositionen, als Regisseur seiner Theaterstücke, Filme und Hörspiele wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.
Biografie (Dieter Kühn)
Dieter Kühn, geboren 1935, ist freier Schriftsteller. Für seine Romane, Biographien, Erzählungen, Kinderbücher, Hör- und Schauspiele ausgezeichnet u. a. mit dem Hermann Hesse-Preis und dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er war Stadtschreiber von Bergen-Enkheim und Mainz. Der Autor lebt in Köln.
Biografie (Mariana Leky)
Mariana Leky, geboren 1973 in Köln, studiert nach einer abgebrochenen Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Ihre Erzählungen gewannen schon Preise beim Allegra-Wettbewerb und beim Niedersächsischen Literaturwettbewerb Junge Literatur. 2003 erhielt sie den Förderpreis Literatur des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Biografie (Wolfgang Schiffer)
Wolfgang Schiffer, geboren 1946 am Niederrhein, studierte Philosophie, Literatur- und Theaterwissenschaften in Köln. Er war als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber tätig und arbeitet seit 1976 als Leiter verschiedener Hörspielsressorts für den WDR. Für seine literarische Arbeit erhielt er mehrere Auszeichnungen.