Arkadi Strugatzki: Gesammelte Werke 1
Gesammelte Werke 1
Buch
- Drei Romane in einem Band: Die bewohnte Insel; Ein Käfer im Ameisenhaufen; Die Wellen ersticken den Wind
- Originaltitel: Die bewohnte Insel / Ein Käfer im Ameisenhaufen / Die Wellen glätten den Wind (Omnibus)
- Übersetzung: Erika Pietraß, Mike Noris
- Heyne, 04/2010
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783453526303
- Bestellnummer: 2164660
- Umfang: 912 Seiten
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 546 g
- Maße: 186 x 119 mm
- Stärke: 56 mm
- Erscheinungstermin: 6.4.2010
Klappentext
Das Gesamtwerk der russischen Ausnahme-AutorenArkadi und Boris Strugatzki gelten als die unumstritten besten Autoren der osteuropäischen Science Fiction. Ihr Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erschien in Millionenauflage. Der erste Band des Gesamtwerks enthält die Maxim-Kammerer-Trilogie mit den Einzelromanen "Die bewohnte Insel", "Ein Käfer im Ameisenhaufen" und "Die Wellen ersticken den Wind".
Auszüge aus dem Buch
Maxim ffnete einen Spaltbreit die Luke, lehnte sich hinaus und blickte misstrauisch nach oben. Der Himmel hing hier tief und schien sonderbar schwer; er hatte nicht jene heitere Transparenz, die von der Unendlichkeit des Universums zeugt und von der Vielzahl seiner bewohnten Welten. Es war ein geradezu biblisches Firmament, still und undurchdringlich. Und gleichm g phosphoreszierend. Gewiss ruhte dieses Himmelsgew lbe auf den m tigen Schultern eines hiesigen Atlas. Maxim suchte am Himmel nach dem Loch, das sein Raumschiff beim Durchbrechen geschlagen haben musste, doch es war keines da. Er entdeckte lediglich zwei gro schwarze Kleckse, die allm ich zerliefen, wie Tuschetropfen in einem Wasserglas. Maxim stie die Luke ganz auf und sprang hinaus in das hohe trockene Gras.Die Luft war hei und schw l. Es roch nach Staub und altem Eisen, nach zerdr cktem Gr n, nach Leben. Nach Tod roch es auch, einem lange vergangenen, nicht mehr fassbaren ... Das Gras reichte Maxim bis zum G rtel; in der N sah er die dunklen Umrisse verwilderten Geb schs und trostlose, verkr ppelte B e. Es war beinahe hell - wie in einer lichten Mondnacht auf der Erde, doch es fehlten die Schatten und der zartblaue Schein des irdischen Mondlichts. Alles wirkte grau, staubig und de. Das Schiff stand inmitten eines riesigen Talkessels mit sanft abfallenden H en; ringsum erhob sich das Gel e bis hinauf zum verschwommenen Horizont. Aber eines war merkw rdig: Ganz in der N str mte breit und ruhig ein Fluss, und er floss nach Westen ... einen der Abh e hinauf.
Maxim ging um das Raumschiff herum und strich mit der Hand ber die k hle, etwas feuchte Oberfl e. Die Spuren der Einschl fand er exakt an den Stellen, wo er sie erwartet hatte: Eine unangenehm tiefe Beule unter dem Indikatorring; sie war entstanden, als das Schiff erst j nach oben gerissen und dann zur Seite geworfen wurde. Dadurch fiel der Kyberpilot aus und Maxim musste die Steuerung kurzerhand selbst bernehmen. Die Kerbe neben dem rechten Sensorenblock, einem der Augen seines Schiffs, entstand zehn Sekunden sp r, als das Schiff kopf ber nach unten st rzte und dann sozusagen auf einem Auge blind wurde. Wieder sah Maxim zum Himmel. Die schwarzen Flecken waren jetzt kaum noch zu sehen. Ein Meteoriteneinschlag in der Stratosph : ein Ereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von null Komma null null ... Aber jedes potenziell m gliche Ereignis, scheint es auch noch so unwahrscheinlich, muss wohl irgendwann einmal eintreten.
Maxim zw te sich in die Kabine, schaltete die Steuerung auf automatische Reparatur und setzte das Expresslabor in Gang. Dann machte er sich auf den Weg zum Fluss. Sicher, dachte er bei sich, eine abenteuerliche Geschichte das Ganze -und dennoch irgendwie Routine, langweilig. Bei uns in der GFS sind sogar die Abenteuer allt ich: Meteoritenattacke, Strahlenbeschuss, Havarie bei der Landung; Havarie bei der Landung, Meteoritenattacke, Strahlenbeschuss - das sind die Abenteuer dieses Metiers, physischer Nervenkitzel, nichts weiter.
Das trockene hohe Gras knisterte unter Maxims F n, stachlige Samen bohrten sich durch seine Shorts. Mit lautem Surren schwirrte eine Wolke moskito licher Insekten heran, waberte vor seinem Gesicht und verschwand wieder. Erwachsene, ernst zu nehmende Menschen, dachte Maxim, w rden nie zur Gruppe f r Freie Suche gehen. Sie befassen sich mit erwachsenen, ernstzunehmenden Dingen und wissen, dass all die unerforschten Planeten im Grunde ziemlich gleich sind. Erm dend gleich. Gleich erm dend. Sicher, wenn man zwanzig ist, nichts richtig kann und nicht einmal wei was man gerne k nnen w rde, wenn man das kostbarste Gut, die Zeit, noch nicht zu sch en wei und besondere Talente weder vorhanden noch zu erhoffen sind, wenn man mit seinen zwanzig Jahren immer noch H e und F einsetzt anstatt seinen Kopf, und wenn man zudem noch so dumm ist zu glauben, auf fremden Planeten k nne man ganz Phantastisches entdecken, etwas, das es auf der Erde nicht gibt, wenn,
Biografie (Arkadi Strugatzki)
Arkadi Strugatzki ((geboren 1925, gestorben 1991) zählt mit seinem Bruder Boris N. zu den bedeutendsten und erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Ihre Romane sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Abrechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Viele ihrer Romane wurden verfilmt.Biografie (Boris Strugatzki)
Boris Strugatzki, geb. 1933, zählt zusammen mit seinem Bruder Arkadi (1925 - 1991) zu den erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Die Strugatzkis haben die moderne Science Fiction und Phantastik geprägt.§Im Original hat die Gesamtauflage ihrer Werke 40 Millionen weit überschritten, ihre Bücher sind in über 30 Sprachen übersetzt.§Boris Strugatzki verstarb am 19. November 2012.Anmerkungen:
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